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Ein Trauerfall ist mehr als nur eine Bestattung

Vortrag der Bestatterin Frau Meyle bei der Hospizgruppe Nördliches Strohgäu

 

Bei der Veranstaltung der Hospizinitiative im Rahmen des Welthospiztages sprach die Bestatterin Frau Meyle über ein Thema, das zwar jeden Menschen betrifft, über das aber viele erst nachdenken, wenn es soweit ist: den Tod und den Umgang mit ihm. Sie machte in ihrem lebhaften Vortrag deutlich, dass eine Bestattung weit mehr bedeutet als organisatorische Abläufe.

Begrüßt wurden die etwas 30 Besucherinnen und Besucher im Ökumenisches Gemeindezentrum Tamm von Sabine Horn, der Koordinatorin der Hospizgruppe.

Für Frau Meyle spielt die Vorsorge eine wesentliche Rolle in ihrer Arbeit. Sie ermutigte die Anwesenden, sich frühzeitig mit Themen wie Vollmachten, Verfügungen und persönlichen Wünschen für die eigene Bestattung auseinanderzusetzen. Oft wüssten Angehörige im Trauerfall nicht, was der oder die Verstorbene gewollt hätte – das führe leicht zu Unsicherheiten und zusätzlicher Belastung. Eine Vorsorgevollmacht oder eine Verfügung könne helfen, schon zu Lebzeiten festzulegen, wer im Todesfall Entscheidungen trifft und wie der Abschied gestaltet werden soll.

Im Todesfall ist die erste Frage von Fr. Meyle, ob der Arzt schon das war, das heißt ob die Todesbescheinigung bereits vorliegt. Diese ist Voraussetzung für alles Weitere. Im Gespräch mit den Angehörigen klärt Sie dann, welche Dinge durch das Bestattungsunternehmen und welche Dinge durch die Angehörigen durchgeführt werden sollen. Dies kann sehr individuell erfolgen. Rein rechtlich muss lediglich der Transport des verstorbenen Menschen durch den Bestatter übernommen werden.

Ein wichtiger Punkt war die sogenannte 36-Stunden-Aufbahrung. Nach deutschem Bestattungsrecht darf ein Verstorbener bis zu 36 Stunden nach dem Tod zu Hause aufgebahrt bleiben. Diese Zeit ist eine wertvolle Möglichkeit, den Verlust bewusst zu begreifen und sich zu verabschieden.

Im weiteren Verlauf ihres Vortrags stellte Frau Meyle verschiedene Bestattungsarten vor. Neben der klassischen Erdbestattung auf dem Friedhof gibt es inzwischen viele Alternativen – etwa Feuerbestattungen, Baumbestattungen im Friedwald oder Seebestattungen.
Wichtig sei, dass die gewählte Form zum Menschen und den Hinterbliebenen passe.

Nach ihren Ausführungen ging Frau Meyle auf die Fragen der Teilnehmenden ein und vermittelte auch hierbei eindrucksvoll ihre langjährige Erfahrung.